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Ist Honig gefährlich für meinen Säugling?

Spätestens bei der ersten Erkältung unseres Babys hören wir die Ratschläge vorangegangener Generationen: „Gib Honig in den Tee, das haben wir früher auch gemacht und es hat immer geholfen.” Und schon kommen wir ins Grübeln. Vermutlich hast du schon einmal irgendwo gelesen oder gehört, dass Honig und Ahornsirup bedenklich für Säuglinge sind.
Doch weißt du auch, warum?

Ja, es stimmt. Honig und Ahornsirup können wirklich gefährlich für Säuglinge sein, also alle Babys unter einem Jahr. In wenigen Fällen kann der Konsum sogar zum Tod führen.

Was macht Honig so gefährlich für mein Baby?

Grund dafür ist das Bakterium Clostridium Botulinum, welches einen sogenannten Botulismus auslösen kann. Der sogenannte Säuglingsbotulismus bezeichnet eine schwere bis lebensbedrohliche Lebensmittelvergiftung. Er ist so gefährlich, da sich die Keime im Darm der Kleinen ansiedeln können. Dort haben sie die Möglichkeit auszukeimen*. In Deutschland kommt Säuglingsbotulismus jedoch sehr selten vor.

Folgende Symptome sind u.a. typisch für diese Erkrankung**:
• Muskelschwäche, Babys können kaum den Kopf halten
• Schwere, röchelnde Atmung/ Schnarchgeräusche
• Schlechte Reflexe, Saugen und Schlucken ist nur schwer möglich
• Speichel rinnt ungehalten aus dem Mund
• Pupillen reagieren nur verzögert auf Licht

Betroffene Kinder müssen unverzüglich intensiv-medizinisch behandelt werden!

Kann ich Honig sicher für mein Baby machen?

Es kursiert weiterhin die Annahme, dass das Erhitzen von Honig, Ahorn- oder Maissirup die Bakterien abtötet. Theoretisch ist das nicht falsch, allerdings müsstest du hier mindestens eine Temperatur von 121 Grad Celsius erreichen. In industrieller Herstellung ist dies möglich, allerdings unterliegt diese deutlich strengeren Vorgaben als unsere eigene Küche. Zur Vorbeugung solltest du in den ersten 12 Lebensmonaten deines Babys deshalb auf gefährliche Lebensmittel verzichten.

Zu diesen Lebensmitteln zählen z.B. auch:
• vakuumverpackter Räucherfisch oder Wurst
• hausgemachte Fleisch- und Gemüsekonserven
• Erde bzw. Staub
• prallelastische Früchte (zum Beispiel Weintrauben, Cocktailtomaten oder große Heidelbeeren)

Die Einhaltung der Kühlkette, sowie die doppelte Erhitzung bei selbst eingekochten Konserven sollte unbedingt eingehalten werden. Auch Babybrei/Instant Babyfood ist bei unsachgemäßer Lagerung (zu lange/zu warm) oder ungenügender Erhitzung ein Risikofaktor.

Wir wollen dir aber auch ein paar beruhigende Worte mitgeben: Du musst jetzt nicht in Panik verfallen, weil nicht jeden Tag sauber gewischt wurde. Dein Baby hat schon wieder eine Portion Sandkuchen aus dem Sandkasten gegessen? Halb so wild. Wenn du auf eine gute Grundhygiene achtest, besonders in Küche und Bad, gibt es normalerweise keinen Anlass zur Sorge.

Ab wann darf mein Kind Honig essen?

In der Regel kannst du deinem Kind nach seinem ersten Geburtstag etwas Honig anbieten. Wichtig hierfür ist, dass sich die Darmflora gut aufgebaut hat. Wenn das Verdauungssystem deines kleinen Beikostmonsters reif genug ist, kann es auch langsam die Vorteile von Honig genießen. Schließlich hilft dieser wunderbar bei Husten oder Erkältungen. Achte darauf mit geringen Mengen zu starten, schließlich enthält Honig auch viel (natürlichen) Zucker.